Afterwedding: Tipps einer ehemaligen Braut – Teil 2

Fortsetzung des Artikels Afterwedding: Tipps einer ehemaligen Braut. Die Tipps 1-5 findet ihr hier.

6. Seid nachsichtig mit den Gästen

Natürlich gibt es bestimmte Dinge, die man auf einer Hochzeit tun oder eben nicht tun sollte und im Grunde wissen es die meisten Gäste. Meine Schwiegermama hat sich zum Beispiel ein komplett weißes Outfit für unsere Hochzeit gekauft und es mir am Vortag stolz gezeigt. Andere kleiden sich vielleicht zu locker oder zu unpassend, bringen, ohne es abzusprechen, ihren Hund oder eine Freundin statt Partner mit oder organisieren doch etwas, was nicht gewünscht war. Mein Rat an euch – regt euch nicht auf. Weder in der Kommunikation mit dem Menschen, noch innerlich. Es bringt euch rein gar nichts, euch die Laune bei der Hochzeit zu versauen, wegen Kleidung oder gut gemeinten, wenn auch blöden Spielen einen Freund traurig zu machen oder auch nur einen Moment von dem schönsten Tag der Welt an negative Gedanken zu verschwenden.

7. Wer keine Erwartungen hat, kann nicht enttäuscht werden

Geschenke sind ein schwieriges Thema, weswegen immer wieder Brautpaare enttäuscht und traurig sind. Immer wieder lese ich die bittere Enttäuschung, weil jemand zu wenig oder etwas Falsches geschenkt hat. Mein Tipp: Setzt einfach nichts voraus. Es gibt auf den meisten Hochzeiten doofe Geschenke, hässliche Vasen, in Pudding eingelegtes Kupfergeld im Wert von fünf Euro oder auch einfach nur nichts. Das kann passieren und das ist es nicht wert, sich darüber aufzuregen. Wenn man fest das Geld einplant und es am Ende nicht ausreicht, ist man einfach nur enttäuscht, entwickelt gegebenenfalls ein negatives Gefühl zu dem Gast und belegt die wunderschöne Hochzeit mit einem negativen Gefühl. Das ist es einfach nicht wert. Ich muss zugeben, es war bei uns auch alles dabei. Wir haben jede Menge Kupfergeld aus dem Sand gesiebt, ohne eine Möglichkeit zu haben, es einzuzahlen. Jetzt haben wir eben mehr Kupfergeld, als wir zählen können. Wir hatten auch Gäste, die uns einfach nichts geschenkt haben. Aber da lächeln wir einfach drüber, darum geht es doch gar nicht. Hauptsache, alle waren da und glücklich. In sozialen Netzwerken lese ich oft Beiträge von Menschen, die (aus ihrer Sicht) zu wenig oder etwas Falsches bekommen haben und deswegen sehr traurig und enttäuscht waren. Das ist es nicht wert. Bleibt gelassen, es tut am besten, jedes Geschenk als ein Plus zu sehen, völlig egal was oder wie viel es ist. In wenigen Jahren wird man sich sowieso nicht mehr erinnern, wer wie viel Geld geschenkt hat. Die Freude und die gemeinsamen Erinnerungen mit den Menschen bleiben aber fürs Leben.

Übrigens haben wir uns explizit nichts Konkretes gewünscht. Ich wollte nicht nur Geld bekommen oder keine Gegenstände vorbestellen, aber das kann jeder machen wie er möchte. Die Erfahrung besagt aber, dass man sowieso in den meisten Fällen Geld bekommt. Von ca. 80 Gästen haben wir vielleicht von 5 Personen Gegenstände bekommen, die allerdings mit sehr viel Liebe durchdacht waren oder es gab Kleinigkeiten zum Geld dazu.

8. Sorgt für angenehmes Schuhwerk!

Liebe Bräute, die Vorstellung, dass man die meiste Zeit seiner Hochzeit irgendwie sitzt, könnt ihr vergessen. Wenn ich einen Schrittzähler am Handgelenk gehabt hätte, hätte er bestimmt einen Marathon aufgezeichnet. Man ist einfach die ganze Zeit auf den Beinen, kann keine kurzen Wege laufen ohne angehalten, umarmt und beglückwünscht zu werden und ist die ganze Zeit dabei, unterwegs zu sein. Es ist wunderschön und aufregend, aber anstrengend. Wechselschuhe als Alternative können eine Lösung sein, die aber auch schiefgehen kann. Mein Kleid war so exakt auf meine Schuhe angepasst, dass ich nur aufrecht und nach vorne schauend laufen konnte, ohne drauf zu treten. Das Kleid musste so sein, damit es gut aussieht, exakt Bodenlänge. Ich hatte mich für mittelhohe Schuhe entschieden, so ca. 7 cm Absatz, normalerweise ist es auch meine Alltagshöhe. Und dennoch wurde es zum späteren Abend unfassbar schmerzhaft und anstrengend drauf zu laufen. Auf Highheels wäre das ganze unvorstellbar. Wenn ihr euch also dafür entscheidet, hohe Schuhe zu tragen, achtet auf die Qualität und Bequemlichkeit und übt wirklich über Stunden, in den Schuhen zu laufen, zu tanzen und zu stehen. Es ist einfach nur doof, wenn man dauerhaft die Wahl zwischen Schmerzen beim Gehen oder Stolpern hat. Und denkt unbedingt an ein Blasenpflaster und ggf. Blasengel! Schmerzen können ganz schön die Laune trüben. Mittlerweile gibt es wohl auch Gelkissen und Einlagen, die den Komfort steigern können. Probiert euch aus, aber entscheidet euch auf keinen Fall für Schuhe, die bereits beim Kauf irgendwo zwicken und drücken. Auch flache Schuhe sind für manche Bräute eine Lösung, unter dem Kleid sieht man sie nur sehr wenig.

9. Es läuft nie alles nach Plan

Tatsache ist, dass selbst die beste Organisation ihre Lücken haben kann und manche Dinge laufen einfach nicht so, wie man sie geplant hat. Ich habe dazu schon so viele Geschichten gehört: Torte abgestürzt, Getränk auf das Brautkleid verschüttet, Fotograf kam zu spät, es lief das falsche Lied oder das Mitternachtsbuffet wurde falsch geliefert. Ich kann euch nur sagen, ärgert euch nicht. Die Gäste bekommen es sowieso nie mit und haben trotzdem jede Menge Spaß und Freude. Wenn etwas nichts so funktioniert, wie es geplant war, gibt es im Grunde zwei Wege: Gelassen und mit Humor nehmen oder ignorieren. Bei mir waren es viele Kleinigkeiten: In meinem Brautstrauß waren falsche Blumen, die Locken meiner Frisur haben sich gelöst, die Torte hat unseren Vorstellungen überhaupt nicht entsprochen, beim Eröffnungstanz stolperte mein Ehemann spektakulär über die Schleppe und zu guter Letzt hat die Location trotz Absprache unser Buffet komplett entsorgt, obwohl wir es mitnehmen wollten. Hätte ich mich drüber stark geärgert oder aufgeregt, hätte es mir, meinem Ehemann und meinen Gästen die Laune versaut. Und schlechte Laune zur Hochzeit ist viel, viel schlimmer, als eine mittelmäßige Hochzeitstorte.

10. Genießt jeden Augenblick

Natürlich versteht es sich von selbst, aber ich kann es nur immer und immer wieder betonen. Der Tag vergeht wie im Flug, zieht an einem vorbei im Zeitraffer und ehe man sich versieht, verabschieden sich die letzten Gäste. Es ist ein wahnsinniges Gefühl, welches ich nie zuvor in der Form hatte. Nehmt euch Zeit in aller Ruhe zu essen, genießt die Leckereien, unterhaltet euch mit Menschen, kümmert euch nicht um den Rest der Welt und lasst ruhig andere helfen. Erfahrungsgemäß sind alle Gäste unendlich hilfsbereit und genießen jeden Moment mit der Braut. Meine Freunde haben mir gefühlt jede Aufgabe aus der Hand genommen, ob es um die Getränke ging, Teller, Absprachen mit dem DJ oder den Hund. Genießt die Aufmerksamkeit, tanzt mit allen Gästen, macht Fotos und schenkt eurem frisch gebackenen Ehepartner den einen oder anderen schönen Moment. Nehmt euch die Zeit, mit euren Eltern zu reden, jeden zu umarmen und euer Glück zu teilen. Nehmt euch auch Zeit, euch einfach mal hinzusetzen und zu beobachten, durchzuatmen und zu genießen.

Ich fand es erstaunlich, dass die Erinnerungen teilweise fehlen und nein, es lag tatsächlich mal nicht am Alkohol. Die Emotionen schwappen einfach über und man befindet sich in so einer Art Zustand, welcher mit Reizüberflutung vergleichbar ist. Es passiert gleichzeitig so viel um einen herum und schon ein paar Tage später, als ich an die Hochzeit zurückgedacht habe, konnte ich mich nicht mehr an das Buffet erinnern. Keine Vorstellung, was ich an dem Tag gegessen habe und wie es geschmeckt hat.

Oft wird der persönliche Stress durch die unzähligen Faktoren beeinflusst, an die es im Laufe der Vorbereitungen zu denken gilt. Neben ausführlichen To Do – Listen erleichtern auch Hochzeitshomepages die Planung und damit auch die Vorfreude auf den großen Tag. Alle Angebote von WeddyBird findet ihr hier.

Der wichtigste Tipp ist und bleibt aber folgender: Habt einfach Spaß und sorgt euch um nichts. Es ist euer Tag. Und es wird großartig.

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