groom and bride playing with their dog labrador at home

Die tierische Hochzeit: Nicht ohne unseren Hund

Hunde gehören schon seit Jahrzehnten zu Familienmitgliedern in Deutschland und werden geliebt, umsorgt und gehegt. Aus diesem Grund ist es nur verständlich, wenn Hundehalter auch am schönsten Tag im Leben die Tiere dabeihaben wollen. Hunde sind auf Hochzeiten nichts Ungewöhnliches, viele Restaurants und Hotels erlauben die freundlichen Schnauzen bei Feierlichkeiten. Dennoch haben viele verantwortungsvolle Hundehalter Bedenken, ob die Veranstaltung für den Hund richtig und angenehm sein kann.

Auf den Hund kommt es an

Jeder Hundemensch kennt sein Haustier am besten und weiß, wie der Vierbeiner mit Stress umgeht. Einige Hunde lieben es, wenn viele Menschen in einem Raum sind, man hin und wieder etwas Leckeres abgreifen kann und grundsätzlich viel Aufmerksamkeit bekommt. Andere Hunde bevorzugen es, mehr in Ruhe gelassen zu werden und benötigen in Stresssituationen einen Rückzugsort. Für einige Hunde wäre solch eine Veranstaltung mit vielen fremden Menschen sogar eine Qual.

Viele Faktoren spielen eine Rolle:

  • Stressanfälligkeit des Hundes
  • Aggressionspotential gegenüber fremden Menschen
  • Verhalten in einer Stresssituation
  • Ängstlichkeit des Hundes
  • Umgang mit neuen Situationen
  • Gesundheitszustand der Tiere

Ebenso ist es wichtig, das Wohlbefinden der Gäste zu beachten. Sehr aufdringliche, stürmische Hunde können schnell beim Essen störend werden. Besonders sollte man Rücksicht auf Menschen nehmen, die unter einer Hundehaarallergie leiden oder Angst vor den Tieren haben.

Entspannte Hochzeit ist eine Übungssache

Sofern keine übermäßige Ängstlichkeit oder Aggression beim Hund vorliegt, kann man als Hundehalter sein Tier gut und sanft auf die Hochzeit vorbereiten. Es sollte den Haltern bewusst sein, dass sie im Feiertrubel kaum Zeit für den Vierbeiner haben werden, daher sollte man den Hund an eine Vertrauensperson gewöhnen, die das flauschige Familienmitglied im Auge behält. Mit der ausgewählten Vertrauensperson (z. B. Trauzeuge oder Familienmitglied) müssen in der Planungsphase regelmäßige Spiel- und Übungstermine vereinbart werden. Dabei soll die Vertrauensperson eine Beziehung zum Hund aufbauen. Am besten funktioniert es über Spielen, Tricks lernen und spazieren gehen sowie ausgiebig schmusen, während der Hundehalter anleitet und sich eher im Hintergrund aufhält. Ist die Bindung stark, kann die Vertrauensperson auch mal ohne das Brautpaar stundenweise den Hund zu sich nehmen.

Ebenso kann man die Stresssituationen durch Gewöhnung üben. Der Hund darf nicht in Watte gepackt, aber auch nicht überfordert werden. Zu Beginn kann das Tier auf kleinere Veranstaltungen mitgenommen werden, z. B. ins Restaurant oder zu Besuch bei Freunden. Später kann man den Hund durchaus auch mal in eine (rauchfreie) Stammbar mitnehmen. Dabei liegt es am Hundehalter, Ruhe und Zuversicht auszustrahlen und den Hund zu bestärken.

Für einen angenehmen und entspannten Umgang mit dem Hund während der Feier sollte der Hund die wichtigsten Grundkommandos sicher beherrschen. Dazu gehören „Sitz“, „Platz“, „Hier“, „Nein“ und „Bleib“.

Gewohnte Umgebung schaffen

Ein Hund fühlt sich auf der Hochzeit wohler, wenn er weiß, wo sein Plätzchen ist. Das Brautpaar kann den Hund also bereits langfristig an ein Reisekörbchen gewöhnen, welches am Hochzeitstag neben dem Brauttisch stehen kann. Der Hund lernt, sich in stressigen Situationen und ungewohnten Umgebungen in das Reisekörbchen zurückzuziehen und dort Ruhe zu finden. Ebenso kann der Hund mit leckeren Kaustangen und ausreichend Streicheleinheiten beruhigt werden.

Man sollte immer einen Plan B haben

Auch wenn man geübt hat, der Hund grundsätzlich gelassen ist und im Grunde nichts schiefgehen kann, sollte man stets einen Ausweichplan haben. Ebenso sollte die Rollenverteilung klar geregelt sein.

  • Wer geht mit dem Hund im Laufe der Hochzeit spazieren?
  • Wann bekommt der Hund etwas zu fressen?
  • Bleibt der Hund bis zum Schluss und wenn nicht, wohin wird er gebracht?
  • Wer bringt den Hund nach Hause oder ins Hotelzimmer?
  • Wer fährt im Notfall mit dem Hund zum Tierarzt?
  • Wer passt auf den Hund auf, wenn der Stress zu groß wird?

Klare Regeln für die Gäste

In den meisten Fällen gehört der Hund nicht nur aus der Sicht des Brautpaares zur Familie. Für Freunde und Angehörige ist der Vierbeiner häufig auch ein fester Bestandteil der neugegründeten Ehe und nicht wegzudenken. Viele Menschen lieben den Hund und möchten gerne viel Aufmerksamkeit dem Tier schenken. Dennoch sollte man klare Regeln aufstellen, damit der Hund nicht übermäßig gestresst wird. Auf jeden Fall sollte klar sein, ob der Hund gefüttert werden darf, an Menschen hochspringen darf und ob in der Location z. B. mit einem Ball gespielt wird. Ebenso sollte die Ruhezone des Hundes respektiert werden.

Nicht immer möglich: Im Sinne des Hundes entscheiden

Nicht jeder Vierbeiner profitiert von dem Trubel der Hochzeit und in manchen Fällen muss das Brautpaar die schwere Entscheidung treffen und den Hund am Tag der Hochzeit anderweitig betreuen lassen. Den Hund am schönsten Tag des Lebens dabeizuhaben sollte eine gut überlegte und keineswegs egoistische Entscheidung sein. Im Sinne des Hundes zu handeln sollte oberste Priorität haben.

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