Hochzeitsdiät war gestern! Tipps für mehr Selbstliebe

Bodyshaming no more! Hier gibt's eine extra Portion Selbstliebe

„Ja, ich will!“ – auf meiner Hochzeit so richtig schön schlank sein! Ein Wunsch, den viele, vor allem Frauen haben und deshalb nicht zu selten an die Hochzeitsdiät denken. Doch: Geht es hier noch um das Ändern des Körpers vor der Heirat oder vielmehr um das Ändern unserer aller Mindsets?

6 min.
Inhaltsverzeichnis
  1. 1. Folgen wir noch immer einem längst veralteten Schönheitsideal?
  2. 2. Heiraten genau so wie wir sind
  3. 3. Endlich Schluss mit Vergleichen
  4. 4. Hochzeitsdiät oder einfach hingeben?
  5. 5. Seid mutig und sagt „Ja" zu euch selbst

Ihr traut euch eine tiefe Liebe zu einem anderen Menschen einzugehen. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und das Schönste daran ist, dass ihr euer Leben zu zweit so sehr liebt, dass ihr es mit eurer Hochzeit noch besiegeln wollt. Ihr habt euch geöffnet und seid körperlich, seelisch, geistig so nah aneinandergerückt, dass ihr euer Leben nie wieder ohne den anderen verbringen wollt. Könnte es noch schöner sein? „Ja“, denken nun vielleicht viele von euch, „wenn ich auf der Feier und den Bildern mein Wunschgewicht hätte“. Aber ist das wirklich so?

Unsere WeddyBird Redakteurin hat sich dem Thema angenommen, eröffnet eine spannende Sichtweise und lässt euch an ihren eigenen Erfahrungen teilhaben. Viel Freude beim Lesen und vielleicht auch beim Umdenken!

Folgen wir noch immer einem längst veralteten Schönheitsideal?

Beginnen wir weiter vorne. In der heutigen Gesellschaft hat sich im Hinblick auf die Selbstliebe- und Akzeptanz schon einiges getan. Oder nicht? Die Women Empowerment Bewegung hat viel Zuspruch erhalten (yes!), Social Media Trends, die für mehr Realität sorgen sollen verbreiten sich und Curvy Models erobern die Catwalks dieser Welt. Und doch hält immer wieder der Optimierungsdrang Einzug, besonders zur eigenen Hochzeit.

Die Liebe zu sich selbst ist Voraussetzung für die Liebe zu einem anderen Menschen

#bodypositivity

Be your own boss und entscheidet selbst über eure Kurven! Hochzeitsdiät starten oder auf Selbstliebe fokussieren? It's your choice!

Das Team von Liebe im Kopf findet, dass auch me-time ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Hochzeit ist.

Warum fühlen wir uns dennoch immer noch nicht perfekt wie wir sind?  Hat all die Zeit, in der das dünne Schönheitsideal regierte, uns den Kopf so sehr vernebelt? Sind wir nicht endlich mal aus diesem „höher, schneller, weiter“-Denken raus? Gehen wir einen Schritt weiter. Wieso ist dieser Druck nach Perfektionismus ausgerechnet am Tag der Hochzeit so groß?

Heiraten genau so wie wir sind

Der eine große Tag im Leben – die Hochzeit. In den meisten Fällen geht so einer Hochzeit bereits eine vertraute zweisame Zeit voraus, in der die Hüllen gefallen sind, in der man dem anderen Pickel ausdrückt, vielleicht mal der eine oder andere Furz entweicht ist – auf jeden Fall ist schon ein bisschen Entromantisierung vorangeschritten. Und dennoch: am Tag der Hochzeit wollen wir perfekt sein. Perfekt aussehen. Schlank. Durchtrainiert. Kein Gramm Fett zu viel. Dabei gehen wir doch nicht auf Bewerbungsgespräch und müssen unseren Partner noch davon überzeugen wie toll wir sind? Der erste Eindruck ist bei einer Hochzeit doch wirklich das Letzte, was zählt. Der eine Mensch, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte, genau der will einen doch so wie auch schon die Zeit zuvor. Genau der Mensch, liebt einen so wie man ist und wird das nicht am Tag der Hochzeit ändern! Ist das nicht ein Paradoxon in sich, dass wir dann ausgerechnet an dem einen Tag schlanker sein wollen als sonst?

Mind the difference!

Abnehmen auf gesunde Art und nicht im Turbo Format vor der Hochzeit, um vitaler, fitter und gesünder zu sein, ist etwas anderes als abzunehmen, weil ein Datum dazu treibt oder die Angst vor der Meinung anderer.

Stress wie der beim Turbo Abnehmen ist in jeder Hinsicht ungesund, stressfrei durch die Hochzeitsvorbereitungen kommen, das wäre doch mal schön!

Endlich Schluss mit Vergleichen

Okay Blickwinkelwechsel: Denken wir mal nicht über den Partner nach und wie der uns findet, sondern denken wir mal nur an uns. Unsere Redakteurin erinnert sich: „Wenn ich über mein Verhältnis zu meinem Körper nachdenke, dann war ich zwar nie völlig unzufrieden, aber auch nie völlig zufrieden. Ich befand mich stets irgendwo in der Mitte. Seit ich 14 bin, kämpfe ich mit Sport und Diäten gegen meine 10 kg zu viel an. Hin und wieder, kommen Phasen, in denen ich mich wohl fühle, esse was ich will, mir mein Gewicht egal ist. Und dann kommt wieder dieser eine Moment auf der Waage. Und die eine Frau, mit der ich mich im Schwimmbad vergleiche, weil sie doch so schön schlank ist und ein festes Bindegewebe hat und ich nicht. Ich schaue dann an meine Beine hinunter und sehe nur noch die Dellen. Und sofort schleicht sich ein Gefühl ein, das mir sagt „versteck dich“! Dabei weiß ich, dass jeder Körper anders ist, für andere Dinge gebaut. Jeder Körper einzigartig ist. Ich weiß das und trotzdem machen sich solche Gefühle breit."

Vielleicht bringt uns der Gedanke an Blumen weiter. Sonnenblumen, Rosen, Tulpen, Lilien: alle grundverschieden, aber alle schön. Jede hat seine eigenen Vorzüge, jede blüht auf ihre eigene Weise. Können wir unsere unterschiedlichen Körper nicht mehr wie die Vielfältigkeit dieser Blumen ansehen?

Wir zeichnen uns durch unsere Vielfältigkeit aus, also fangen wir an, diese zu schätzen.

Hochzeitsdiät oder einfach hingeben?

Also heben wir das Ganze auf eine höhere Ebene: Im Widerstand sein, kämpfen – das ist immer GEGEN. Und in diesem Fall gegen unsere Fettpölsterchen, gegen unsere Körper und im Endeffekt gegen UNS. Macht es nicht viel mehr Sinn aus dem GEGEN ein FÜR zu machen?

Erst mit Annahme, Hingabe, kann etwas ins Fließen kommen. Sei es, dass man wirklich abnimmt und sich dadurch wohler in seiner Haut fühlt. Oder sei es, dass man gar nicht mehr abnehmen will, sondern seinen Körper annimmt und sich mit seinen Kurven identifiziert. So oder so, wenn man FÜR sich arbeitet anstatt GEGEN sich, dann wird der Druck nach Perfektionismus vermutlich weniger. Doch wie? Wie soll man das machen mit dem Annehmen seiner Selbst, mit dem Hingeben? Bleibt man dann nicht im Stillstand und lässt der Veränderung keine Chance?

Sich hingeben und akzeptieren steht nicht im Gegensatz zum Wandel. Man kann sich gleichzeitig annehmen und akzeptieren und dennoch den Wandel willkommen heißen und an Veränderungen arbeiten. Doch mit der Hingabe und Akzeptanz, ändert sich die Sicht. Es ändert sich das Warum. Nicht mehr äußere Zwänge, das Datum der Hochzeit, die Hochzeitsbilder, die Vergleiche mit anderen Frauen, Werbung, zu kleine Kleidung – nicht mehr das wird der Antrieb für die Veränderung sein. Das Außen wird nicht mehr über die Taten bestimmen. Der Blick wird auf das Innere gewandt. Man hört sich zu. Schaut sich an. Fühlt jede Zelle. Fragt seinen Körper, was er braucht.

Von innen zu strahlen, sich selbst zu lieben und genau dieses Selbstbewusstsein auszustrahlen ist genau das, was uns alle am Attraktivsten macht.  Schonmal nackt vorm Spiegel gestanden und laut gesagt: „Seh ich gut aus!“

Macht es wie im Film "I feel pretty" und liebt euch und euren Körper!

Seid mutig und sagt „Ja" zu euch selbst

Liebe Bräute und Bräutigame, der einzige Grund abzunehmen und seinen Körper zu ändern, sollte die Gesundheit sein. Denkt immer daran. Nur ihr selbst entscheidet über euren Körper und keine gesellschaftlichen Erwartungen, keine zukünftigen Hochzeitsfotos oder Kommentare anderer Menschen, sind ein Leitfaden dafür. 

Abschließend kommen wir zu der Erkenntnis, dass Heiraten Mut erfordert und wenn ihr schon so mutig seid einen Menschen so nah in euren Leben zu lassen, dann bringt auch den Mut auf, zu euch selbst JA zu sagen. Traut euch auch tiefe vertraute Liebe zu euch selbst zuzulassen!  Macht Platz für Selbstliebe, Selbstakzeptanz und gebt euch, euch selbst hin!

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