Ein junges Paar geht in Hochzeitsrobe durch die Gäste.

Liebe und Heiraten mit den Millennials & Co.

Seitdem Tinder & Co. auf dem Markt sind, scheint es zwar leichter in Kontakte zu treten, doch immer schwieriger diese Kontakte auch zu halten. Je jünger die Generation ist, umso technikaffiner und vermeintlich offener wird das Liebesleben der Menschen. Was ist dran an dem Mythos, dass sich immer weniger junge Menschen die „ganz normale“ Ehe herbeiwünschen? Und in welchem Kontext steht die Generationszugehörigkeit zum Heiratswunsch? Wie lieben und heiraten die Millennials und GEN Z-ler?

*Dieser Artikel generalisiert Generationen und stellt kontroverse Ansichten dar. Wir freuen uns mit unserem Magazin zu Gedankenexperimenten anzuregen, wollen jedoch zum Ausdruck bringen, dass Menschen mit der Zugehörigkeit einer Generation keinesfalls generalisiert werden können. Es handelt sich hierbei lediglich um Beobachtungen und Impulse.

Das „Irgendwo Dazwischen“ der Millennials

Als Millennials gilt die Generation, die zwischen 1981 und 1996 geboren ist. Diese Generation befindet sich „irgendwo dazwischen“. So befinden sich auch die Liebesbeziehungen dieser Generation oft „irgendwo dazwischen“. Dafür wird der Begriff „Situationship“ gewählt. Also quasi eine Beziehung, die wenn es die Situation hergibt eine Beziehung ist und wenn die Situation es eher nicht erlaubt, dann nicht. Oft sind solche „Situationships“ geprägt von unklaren Absprachen, wenig Bereitschaft zu Commitment oder dem Labeln von dieser zwischenmenschlichen Bindung. Warum befindet sich diese Generation noch „irgendwo dazwischen“?

Nun ja, die Generation X, die in dem Zeitraum zwischen 1965 und 1980 geboren ist und die Gen Z-ler, die in dem Zeitraum 1997 bis 2012 geboren sind, grenzen sich sehr stark voneinander ab. Die Millennials (oder auch Generation Y) hingegen versuchen eine Brücke zu schlagen. Vieles in ihrem Aufwachsen ist von starkem und massivem Wandel geprägt. Nicht nur kleine Veränderungen, sondern ein existenzielles Umdenken in so vielen Bereichen hat innerhalb der Jahre, in denen sie zu Erwachsenen wurden, stattgefunden.

Heiraten Millennials nur zeitlich verschoben?

Das Heiraten wird erstmal auf’s Später verschoben. Die Generation der Millennials ist die erste Generation, die, anders als ihre Elterngeneration X, weniger Wert auf materiellen Status legt. Warum auch? Schließlich haben ihre Eltern oft für sie in materieller Hinsicht vorgesorgt. Die Generation X ist mit dem Gedankengut groß geworden, Sicherheit für das hohe Alter zu haben, vorgesorgt zu haben. Aus dieser Generation stammt, dass es nicht gut sei, eine Lücke im Lebenslauf zu haben, definitiv Vollzeit zu arbeiten und sowieso wurde dem Arbeiten eine existenzielle Wichtigkeit beigemessen.

Die Millennials hingegen beschäftigen sich bereits in jungen Jahren mit ihrer persönlichen Weiterentwicklung, sind oft in Bereichen der mentalen Gesundheit sehr bewusst und achten auf eine gesunde Work-Life-Balance. Jedoch auch hier ist es für sie schwierig klare Entscheidungen zu treffen. Sollen sie es so machen wie ihre Eltern? Oder sollen sie sich eher in Richtung Gen Z bewegen und modern denken? Wir wagen uns zu sagen: Eine Generation der Ambivalenz.

Junges Paar auf eigener Hochzeit am Tisch beim Anstoßen
Die Hochzeit der Millennials folgt der Persönlichkeitsentwicklung.

Karriere oder persönliche Weiterentwicklung?

Zuerst also persönliche Weiterentwicklung oder doch auf Karriere machen? Ganz egal, ob die Millennials sich für das Auflösen ihrer Traumata entscheiden und dort viel Zeit investieren oder auf Gleichberechtigung und erfolgreichen Karrieremenschen machen: Das Heiraten wird erstmal zeitlich nach hinten verschoben. Doch, vergessen wird es nicht. Kinder und der Bund der Ehe ist ihnen ebenso wichtig wie der Generation X, sie wollen sich nur vorher in dem Meer an Möglichkeiten, die durch die neue Art zu daten erschienen sind, austoben.

Tinder & Co. haben den Dating Markt nicht erst seit Kurzem erobert. Zwar gibt es dadurch die einfachsten Möglichkeiten Menschen kennenzulernen, doch eben dadurch auch die Möglichkeiten Menschen ganz schnell mal eben auszutauschen. Anstatt sich festzulegen und die Menschen hinter der Fassade wirklich zu entdecken, rennen viele bei den ersten Anzeichen, die nicht übereinstimmen könnten weg und swipen einfach weiter. Ob das zielführend ist, ist eine andere Frage, denn früher oder später begreift man, dass es gar nicht mal so einfach ist sich wirklich zu verlieben und eben nicht nur locker rumzudaten.

Generation X als große Vorbilder im Heiraten

Menschen aus der Generation X sind die großen Vorbilder, wenn es darum geht, in einer modernen Art und Weise ein Leben aufzubauen, dem es zumindest nach außen hin an nichts fehlt. Es wurde geheiratet, das Haus gebaut, Kinder bekommen. Beide Eheleute sind berufstätig und auch nach den Kindern fängt die Frau relativ schnell wieder an zu arbeiten. Emanzipation und der Wunsch nach Gleichberechtigung der Geschlechter ist plötzlich präsent. Oftmals ist finanzielle Sicherheit ein großer Bestandteil nicht nur des Lebens des Einzelnen, sondern auch im Zusammenleben innerhalb der Ehe. Die Wichtigkeit nach gemeinsamem materiellen Besitz ist hoch angesiedelt. Die Millennials können der Generation X in diesem Hinblick sehr dankbar sein. Denn nur so ist es ihnen möglich sich mehr mit den Themen rund um die mentale Gesundheit auseinanderzusetzen, was angesichts der sich verändernden Welt eine enorm wichtige Rolle spielt.

Welche Motivation treiben die Generationen zum Heiraten?

Nach wie vor steht die Frage im Raum aus welcher Motivation heraus Menschen der unterschiedlichen Generationen heiraten. Sind es in erster Linie romantische Gründe, die Menschen dazu bewegen zu heiraten? Oder kann es sein, dass auch der Wunsch nach Sicherheit in fester Bindung Menschen zur Hochzeit verleitet? Der Trend der freien Trauung, die vermehrt als die Vermählungszeremonie ausgewählt wird, vermag zu denken, dass die Emotionalität einer Hochzeit einen hohen Stellenwert hat. Liebe sollte ja sowieso vermehrt die Motivation sein nach der wir Menschen handeln. Schauen wir einmal hinter den Wunsch der Sicherheit, fällt auf, dass die Motivation dahinter vielleicht eher das Gefühl von Angst sein könnte. Obwohl in dieser modernen Welt, in der wir leben, Scheidungen nichts Außergewöhnliches mehr sind, trauen sich wieder immer mehr Menschen „Ja“ zu sagen. Bedeutet das etwa wirklich, dass Liebe der Beweggrund ist? Wir wollen daran glauben.

GEN Z -ler sind für Transparenz pur

Die GEN Z -ler sind die Vorreiter in moderner Kommunikation. Ihre Sprache ist gespickt mit englischen Begriffen und ihre oberste Maxime scheint Transparenz und Ehrlichkeit. Während die Millennials noch sagen „was sich gehört“, lebt die Generation Z nach dem Motto, dass Authentizität der wahre Schlüssel zum Finden ihrer Selbst in dieser Welt ist. Sie scheinen dadurch auch mehr zu wagen und auch früh „Ja“ zu sagen. Zwar prägen auch Begriffe wie FOMO (Fear of missing out) ihre Leben wie auch bei den Millennials, was sicherlich auch im Datingverhalten eine maßgebliche Rolle spielt. Doch vertrauen sie auf echte Verbindungen und trauen ihrer Wahrnehmung, wenn sie Menschen in ihrem Umfeld gefunden haben, die ihnen guttun.

Was stellt eine Hochzeit noch dar?

Egal, welcher Generation man angehört: Eine Hochzeit, eine Ehe und die Entscheidung sein Leben mit einer ausgewählten anderen Person zu verbringen, versinnbildlicht die Vereinigung zweier Seelen und die Verbindung zweier Leben. Eine Sichtweise, die alle Generationen gemeinsam haben ist die, dass Liebe eine Wahl ist. Selbst wenn es mehrere Seelenverwandte gibt, ist die Wahl wem man seine Liebe jeden Tag aufs Neue zeigt und mit wem man diese teilt eine Wahl. Diese freie Wahl zur Liebe scheinen seit jeher alle Menschen unabhängig von ihrer Generation gerne zu treffen. Denn eine Wahl für die Liebe kann nur eine gute Wahl sein.

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