Corona Hochzeit –Heiraten mit Auflagen

Corona Hochzeit

Covid-19 hat es geschafft, die Planung und Durchführung vieler Hochzeiten komplett über Bord zu werfen. Tausende Paare mussten ihren großen Tag wegen Corona verschieben, absagen oder verändern. Wie ist es, trotz Auflagen zu heiraten? Drei Paare berichten über ihre Corona-Hochzeiten und geben Tipps in ihren persönlichen Erfahrungsberichten.

6 min.
Inhaltsverzeichnis
  1. 1. Samira und Jushua – Gästezahl geteilt durch zehn
    1. 1.1. Wie groß sollte eure Hochzeit werden?
    2. 1.1. Ist es euch schwer gefallen, die Hochzeitsgesellschaft so stark zu reduzieren?
    3. 1.1. Wie haben die ausgeladenen Gäste reagiert?
    4. 1.1. Wenn ihr es euch aussuchen könntet, würdet ihr eure Entscheidung noch einmal ändern und wie geplant groß heiraten?
    5. 1.1. Was fandet ihr nicht so gut?
    6. 1.1. Habt ihr Tipps für Brautpaare, die dieses Jahr heiraten?
  2. 2. Christina und Tim – Heiraten im Lockdown
    1. 2.1. Wann habt ihr geheiratet?
    2. 2.1. Wie war die Hochzeit ursprünglich geplant?
    3. 2.1. Wie habt ihr gefeiert?
    4. 2.1. Wollt ihr trotzdem noch nach Namibia?
    5. 2.1. Habt ihr einen Rat an Brautpaare, die bald heiraten?
  3. 3. Elisa und Katharina – DIY Tiny Wedding
    1. 3.1. Wie war eure Hochzeit ursprünglich geplant?
    2. 3.1. Wie habt ihr stattdessen geheiratet?
    3. 3.1. Warum habt ihr euch gegen Dienstleister entschieden?
    4. 3.1. War die Hochzeit durch DIY und weniger Gäste günstiger?
    5. 3.1. Würdet ihr es wieder so machen?

Samira und Jushua – Gästezahl geteilt durch zehn

Wie groß sollte eure Hochzeit werden?

„Unsere Hochzeit war für den 02.05.2020 geplant und natürlich bekamen wir Bauchschmerzen als wir erfuhren, dass unsere Personenanzahl fast schon zu Großveranstaltungen zählt. Insgesamt luden wir über 300 Gäste ein. Wir haben große Familien und kommen aus verschiedenen Kulturen. Da gehört es zum guten Ton, alle Verwandten einzuladen. Flüge und Hotelzimmer waren gebucht, teilweise auf unsere Kosten. Und dann mussten wir fast alle wieder ausladen.“

Wen laden wir ein, weil es sich so gehört und wen wollen wir wirklich unbedingt dabei haben?

Samira und Joshua

Ist es euch schwer gefallen, die Hochzeitsgesellschaft so stark zu reduzieren?

„Anfangs war diese Entscheidung sehr schwer. Aber dann haben wir uns hingesetzt und überlegt: Wen laden wir ein, weil es sich so gehört und wen wollen wir wirklich unbedingt dabei haben? Jeder von uns hat zehn Personen aufgeschrieben, ohne die er nicht heiraten möchte. Am Ende waren es insgesamt nur zwölf. Da überdenkt man alles nochmal komplett. Das bedeutet ja nicht, dass wir unsere Familien und Verwandten nicht liebhaben. Wir haben uns nur gefragt, worum es bei einer Hochzeit wirklich geht – um uns! Und letztendlich waren dann 30 Gäste an unseren großen Tag dabei.“

Wie haben die ausgeladenen Gäste reagiert?

„Sehr gut. Es war sowieso jedem klar, dass die Feier nicht so stattfinden kann und deswegen haben alle sehr viel Verständnis gezeigt.“

Wenn ihr es euch aussuchen könntet, würdet ihr eure Entscheidung noch einmal ändern und wie geplant groß heiraten?

„Ganz ehrlich: Nein. Eigentlich sind wir keine Menschen, die gerne im Rampenlicht stehen. Wir mögen es gemütlich. Stattdessen haben wir uns überlegt, dass wir - sobald die angespannte Situation durch Corona vorbei ist - unsere Familien im Ausland auf einer langen Flitterwochen-Tour durch drei Länder besuchen werden. Wir machen uns da aber keinen Druck.“

Was fandet ihr nicht so gut?

„Die kleine Hochzeit war am Ende teurer als eine große Feier. Bei uns schenkt man sich Gold und Geld, so bekamen wir natürlich nicht viel, haben aber schon sehr viel angezahlt. Aber an Geld erinnert man sich am Ende eh nicht, an den schönsten Tag umso mehr.“

Habt ihr Tipps für Brautpaare, die dieses Jahr heiraten?

„Wenn man die Hochzeit nicht verschieben möchte, ist es in jedem Fall empfehlenswert, die Feier kleiner zu planen und sich nicht auf öffentliche Gastronomieeinrichtungen zu verlassen. Wer weiß schon, wie es mit Restaurants und Hotels weitergeht. Und ärgert euch nicht: Es ist trotzdem emotional und schön - Auch in einem kleineren Format.“

Corona Hochzeit - Außergewöhnlich und unvergesslich

Christina und Tim – Heiraten im Lockdown

Wann habt ihr geheiratet?

„Viele werden uns wohl für verrückt erklären, aber wir haben am 15. Januar 2021 geheiratet. Mitten im Lockdown. Alles dicht, ganz viele Beschränkungen, aber wie heißt es so schön: #loveisnotcancelled. Das Datum stand schon seit Weihnachten 2019 fest und von einem Virus lassen wir uns nicht davon abhalten.“

Wie war die Hochzeit ursprünglich geplant?

„Eigentlich wollten wir in Namibia heiraten. Da haben wir uns vor sechs Jahren kennengelernt und fanden das Land beide so schön, dass wir beide von der Idee begeistert waren, auch die Hochzeit dort zu feiern. Aber dann kam eben alles anders.“

Wie habt ihr gefeiert?

„Da wir in Windhoek/Namibia auch nur zu zweit geheiratet hätten, haben wir natürlich eh keine Gäste eingeladen und mussten deshalb auch keinem absagen. Im Gegenteil – wir haben eingeladen! Das Ja-Wort haben wir uns zu zweit gegeben und dann meinen Papa besucht. Danach haben wir uns eine Kiste Sekt ins Auto gepackt und sind losgezogen, um alle unseren Lieben zu sehen und anzustoßen. Mein Papa hat uns gefahren und wir haben ganz viel Liebe bekommen und tolle Worte. Natürlich ist es eigenartig gewesen, im Brautkleid und mit dicken Handschuhen Sekt auszuschenken, aber es war eben einmalig.“

Wollt ihr trotzdem noch nach Namibia?

„Auf alle Fälle! Wir konnten unsere Buchung auf Dezember 2022 verlegen. Das dauert natürlich noch einige Monate, aber wir möchten da auf Nummer sicher gehen.“

Habt ihr einen Rat an Brautpaare, die bald heiraten?

„Auch, wenn die Hochzeit anders ausfällt als geplant oder Flitterwochen verschoben werden müssen – macht den Tag zu was Besonderem und lasst euch nicht herunterziehen. Die Corona Hochzeiten sind einmalig und es lohnt sich, einen denkwürdigen Tag zu planen. Wer möchte, kann ja die große Feier - egal, ob kirchliche oder freie Trauung - ja nachholen. Dafür müsst ihr aber nicht auf das Ja-Wort verzichten.“

Corona Hochzeit besser planen

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Elisa und Katharina – DIY Tiny Wedding

Durch den Lockdown hatten wir plötzlich viel Zeit und haben sie genutzt, um einen sehr persönlichen Touch reinzubringen.

Elisa und Katharina

Wie war eure Hochzeit ursprünglich geplant?

„Wir wollten die klassische Prinzessinenhochzeit – Schloss, Kutsche, Feuerwerk und viele Gäste! Das wurde dann nichts. Wir mussten über fünfzig Gästen absagen und die Feier in einem Schloss hatte sich dann auch leider erledigt. Mit einer vierzigköpfigen Truppe wären wir im großen Saal verloren gewesen.“

Wie habt ihr stattdessen geheiratet?

„Wir haben uns relativ spontan entschieden und haben ein altes Gutshaus gemietet. Wir arbeiten beide in der Gastronomie, ich bin Konditorin und Katharina ist Köchin. Durch den Lockdown hatten wir plötzlich viel Zeit und haben sie genutzt, um einen sehr persönlichen Touch in unsere Feier reinzubringen. Somit haben wir die komplette Dekoration selbst gestaltet und zusammen mit einer Floristin auch die Blumen entworfen. Wir haben sogar die Hochzeitstorte, Sweet Table und einen Teil des Hochzeitsmenüs selbst gemacht. Dadurch haben wir noch am Tag vor der Hochzeit gemeinsam in der Küche gestanden. Was soll ich sagen: Es war sehr emotional.“

Warum habt ihr euch gegen Dienstleister entschieden?

„Haben wir ja nicht, zumindest nicht ganz. Teile des Menüs wurden geliefert, DJ und Fotograf waren auch vor Ort. Aber wir wollten das Besondere in der aktuellen Situation und unserer besonderen Corona-Hochzeit ausnutzen. Bei fast 100 Gästen und vor allem unserer beruflichen Auslastung hätten wir es nie geschafft, zusammen Zuckerblumen auf unsere eigene Hochzeitstorte zu pinseln oder Macarons zu backen. Das wäre alles zu viel und zu aufwendig gewesen. In dieser besonderen Zeit war eben alles anders.“

War die Hochzeit durch DIY und weniger Gäste günstiger?

„Wir haben nie nachgerechnet, aber wahrscheinlich sogar nicht. Denn wir wollten alles perfekt haben: Wenn schon klein, dann erlesen und exklusiv. Deswegen haben wir großen Wert auf höchste Qualität gelegt. Statt Sekt wurde Champagner zum Empfang ausgeschenkt. Jede Zutat war top. Dadurch, dass kein Bestandteil auf Masse ausgelegt werden musste, haben wir uns überall für eine hochwertige und teure Variante entschieden.“

Würdet ihr es wieder so machen?

„Ich glaube nicht. Unsere kleine Corona-Hochzeit war perfekt, aber trotzdem haben wir einige Gäste vermisst. Außerdem hat uns das Gefühl einer großen Party gefehlt. Die Party holen wir natürlich nach, wenn es wieder geht. Trotzdem bereuen wir es nicht, die Hochzeit nicht verschoben zu haben.“

Lesetipp

Was ist, wenn die Hochzeit verschoben wird? Jetzt lesen!

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