Nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist es für das Brautpaar herauszufinden, worauf es wert legt. Was ist wirklich wichtig, auf was kann gegebenenfalls verzichtet werden? Wie groß soll die Feier werden und soll überhaupt eine stattfinden. Heutzutage ist quasi alles möglich, dementsprechend sind auch die Kosten weit gefächert.
Schlicht oder pompös?
Die Grundvoraussetzung ist die Trauung beim Standesamt. Um diese Kosten kommt man nicht drum herum. Braut und Bräutigam benötigen eine beglaubigte Geburtsurkunde. Diese kostet, je nach Bundesland, etwa 10 Euro. Davon ausgehend, dass ein gültiger Personalausweis vorhanden ist, zahlt man als deutscher Staatsangehöriger zur Anmeldung ca. 50 Euro. Gut 12 Euro bezahlt man für die Eheurkunde. Selbst ein Ehering ist heutzutage nicht mehr notwendig. Insgesamt ist es also möglich für unter 100 Euro zu heiraten, wenn man es möchte. Die 50 Euro für die Anmeldung aber beispielsweise, gelten nur für Trauungen zu den geregelten Öffnungszeiten. Wer also zum Beispiel am Wochenende heiraten möchte, darf mit Zusatzkosten rechnen, die auch hier, je nach Bundesland unterschiedlich sind. Ebenso, wenn die Trauung nicht im Standesamt, sondern in einer externen Location stattfinden soll, fallen Zusatzkosten an. Ein kleiner Sektempfang nach der standesamtlichen Trauung würde mit etwa 50 bis 100 Euro zu Buche schlagen.
Deutsche Paare geben im Durchschnitt 10.000 Euro für die Hochzeit aus.
Es ist also gar nicht so einfach ein Budget festzulegen. Hier ein paar Inspirationen, über die es lohnenswert ist, nachzudenken.
Die Eheringe
Heutzutage ist es nicht mehr Pflicht bei der Trauung die Ringe zu tauschen. Manche unterlassen es ganz, es werden andere Schmuckstücke gewählt oder lassen sich zum Beispiel Partnertattoos stechen. Auch die Eheringe selber tätowieren zu lassen, ist möglich.
Wer sich doch für einen Ring entscheidet, hat im Material die ganze Bandbreite vor sich. Von ganz einfachen Schmuckstücken diverser Modeschmuckhersteller, bis hin zu Eheringen, die ohne Weiteres in die Tausende gehen können. Internetanbieter sind meist günstiger, es empfiehlt sich aber zu einem Trauringhändler oder Juwelier vor Ort zu gehen, um sich kompetent beraten zu lassen. Dort kann man die Ringe auch einmal anprobieren und sitzt schlimmstenfalls am Tag der Trauung nicht mit der falschen Größe oder gar ohne Ringe da.
Bei Hochzeitsmessen gibt es gute Angebote und Rabatte, die Vermessung kann vor Ort vorgenommen werden.
Die Kleidung: Brautkleid und Anzug
Auch hier gibt es ein großes Preisspektrum, die nach oben hin keine Grenzen kennt. Vom Prinzip her kann auch Kleidung getragen werden, die bereits im Schrank vorhanden ist, in der Regel möchten die meisten Brautpaare aber etwas Besonderes. Einfache Anzüge/ Kostüme für Braut und Bräutigam lassen sich bereits ab 70 Euro im Internet bestellen. Wir empfehlen, keine Kleidungsstücke aus dem Ausland zu bestellen. Natürlich wirken Brautkleider und Anzüge aus China verlockend günstig, die mindere Qualität wird aber sehr enttäuschend sein und Rücksendungen sind teuer und zeitaufwendig. Für den Herren gibt es die komplette Bekleidung (inkl. Hemd, Krawatte und Schuhen) von einem Herrenausstatter bereits ab 500 Euro. Manchmal lohnt es sich, einen günstigeren Anzug beim Schneider anpassen zu lassen.
Kompetente Beratung kann viel Zeit und Geld sparen
Auch Brautkleider sind bereits ab 300 Euro zu haben, zum Beispiel gebraucht oder in einem Outlet. Dabei ist aber zu bedenken, dass Dinge wie Schmuck, Schuhe, Strümpfe oder Handtasche noch nicht inbegriffen sind. Ansonsten kann man natürlich, wenn man möchte, für die Kosten bis in die Tausende gehen. Eventuell möchte die Braut ihr Kleid oder die Schuhe auch nicht den ganzen Tag tragen, wenn eine Feier geplant ist. Dann muss natürlich auch das zweite Outfit mit in die Kalkulation einfließen.
Im Durchschnitt kostet ein Brautkleid 1200 Euro
Noch nicht eingeplant sind das Make-up und die Frisur der Braut. Soll es schlicht mit einem dezenten Make-up und einem Blumenkranz sein? Am schönsten Tag in dem Leben der Braut kann man bei dem Friseur- und dem Make-up-Stylisten aber auch 300 Euro einplanen. Unbedingt sollte ein Termin zum Probestecken und Schminken vereinbart werden!
Wer einen Brautstrauß möchte, ist ab 20 Euro dabei. Je nach Wunsch kann aber auch dieser bis zu 100 Euro und darüber hinaus gehen.
Die Feier
Auch hier beginnen wir klein. Zuerst muss geklärt werden, ob es eine Feier geben soll und wenn ja wie groß sie werden soll. Wenn eine Feier stattfindet, muss die Anzahl der Gäste bestimmt werden. Es gibt Brautpaare, die feiern in ihrem eigenen Garten im kleinen Kreis und lassen sich von den Gästen als Hochzeitsgeschenk etwas zum Buffet beitragen. Dementsprechend niedrig sind natürlich die Kosten, da Catering und Location wegfallen. Türkische Hochzeiten dagegen können auch gerne einmal 1000 Gäste umfassen. Umso höher sind natürlich die Kosten und der Aufwand. Durchschnittlich sind deutsche Hochzeiten 50 Personen stark.
Einladungen können heutzutage kostenlos im Internet erstellt und per E-Mail verschickt werden und müssen nicht mehr gedruckt und mit der Post versandt werden. Trotzdem freuen sich Gäste über stilvolle Einladungskarten. Je nach Aufwand und Individualität betragen die Kosten 1 bis 3 Euro pro Einladungskarte. Save-The-Date Karten können unproblematisch und schnell online versendet werden.
Eine Location sollte nach der Anzahl der Gäste gewählt werden. Ebenso das Catering. Vielleicht gibt es eine Themenhochzeit. Dementsprechend sollte natürlich auch die Bewirtung ausfallen.
Soll ein Fotograf dabei sein? Dieser kann, wenn er professionell ist, gut und gerne 1000 Euro kosten. Auch höhere Preise sind durchaus üblich, vor allem, wenn zwei Fotografen vor Ort sind.
Nicht am Fotografen sparen! Nichts ist enttäuschender, als schlechte Hochzeitsbilder. Diese bleiben für die Ewigkeit.
Natürlich dürfen die Gäste auch mit Musik unterhalten werden. Ein DJ, eine Band, eine Sängerin beim Standesamt. Je nach Wunsch können auch hier mit Kosten ab 300 Euro aufwärts gerechnet werden.
Manche Brautpaare wünschen sich ein Brautauto oder eine Kutsche. Hier schlägt gegebenenfalls auch die Dekoration mit zu Buche. Werden Gastgeschenke benötigt? Wie soll die Dekoration der Location aussehen? Soll die Feier im Ausland, am Strand oder auf einem Boot stattfinden? Möchte das Brautpaar seine Hochzeitsnacht zu Hause oder in einem besonderen Hotel verbringen?
Eine Hochzeitstorte ist immer noch eine gerne gesehene Tradition. Einfache Varianten gibt es beim Bäcker bereits im zweistelligen Bereich, aber auch hier kann man, je nach Größe und Exklusivität den Preis in den mittleren dreistelligen Bereich steigern. Vielleicht möchte das Brautpaar auch keine Hochzeitstorte. Witzige und leckere Alternativen werden immer beliebter.
Am Ende bleibt es bei der begonnenen Aussage: Es sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist es sich über die Größe der Feier und das Budget im Klaren zu sein. Gegebenenfalls können die Ansprüche reduziert oder die Gästeanzahl verringert werden. Denn, wie wir sehen, größer und teuer geht es immer.