Der schönste Tag auf Erden dauert nur so kurz und doch bleibt er das ganze Leben in Erinnerung. Kein Wunder, dass den meisten Brautpaaren die Qualität der Fotos, die an diesem Tag entstehen so wichtig ist. Zwischen den Impressionen der Hochzeit und dem Bilderalbum der Erinnerungen steht eine wichtige Person, die die Hochzeit durch die Linse sieht: Der Hochzeitsfotograf. Um den idealen Hochzeitsfotografen zu finden, sind ein paar Aspekte zu beachten. Mit unserer praktischen Checkliste seid ihr eurem Traumfotografen schon ein Stückchen näher.
Wir suchen einen Fotografen für unsere Hochzeit – wann beginnen?
Wir empfehlen, möglichst früh mit der Suche nach einem Fotografen anzufangen, denn die besten Fotografen sind – ähnlich wie die beliebtesten Locations – sehr früh ausgebucht. Häufig ist es sinnvoll, schon ein bis anderthalb Jahre vor der Hochzeit mit der Suche zu beginnen. Natürlich orientiert sich die Suche nach einem Hochzeitsfotografen auch nach eurem Hochzeitsdatum. Steht dieses bereits fest, könnt ihr abstecken, wann ihr spätestens eine Zusage von einem Hochzeitsfotografen erhalten solltet, um Stress zu vermeiden.
Über ein Jahr vor der Hochzeit? Ist das nicht zu früh? Die Antwort lautet: Nein! Vor allem, wenn man in der Hochsaison heiratet. Die meisten Hochzeiten finden zwischen dem 15. Mai und dem 15. September statt und in diesem Zeitraum gibt es ca. 20 Wochenenden. Da die meisten Hochzeiten an einem Freitag oder Samstag stattfinden und sehr lange dauern, nehmen sich die Fotografen häufig nur eine Veranstaltung pro Wochenende vor. Wenn noch ein Urlaub, eine private Veranstaltung oder eine Fortbildung in den Zeitraum fällt, bleiben dem Fotografen vielleicht nur 17 Tage, an den er produktiv eine Hochzeit begleiten kann. Diese stark begrenzte Anzahl an Terminen ist schnell vergriffen, daher ist es ratsam, so früh wie möglich einen Fotobegleiter für die Trauung zu finden.
Was beachten bei der Wahl des Hochzeitsfotografen?
Um einen passenden Fotografen zu finden bedarf es einer umsichtigen Vorbereitung. Die Chemie muss stimmen, denn dieser Mensch begleitet den schönsten Tag eures Lebens, voller Gefühle, Emotionen und Highlights. Jemanden, den man persönlich unangenehm findet, wird störend sein.
Das Budget
Achja das leidige Thema Geld …, wenn das doch grenzenlos wäre, wäre wohl auch die Suche nach Hochzeitsfotograf, Location, Kleid um einiges einfacher. Richten wir den Blick auf euer Budget. Eine fotografische Begleitung variiert stark im Kostenpunkt, abhängig von der Länge der Begleitung, Zusatzleistungen, Anzahl der Bilder, Anzahl der Shootings und auch der Wahl des Equipments. Im Durchschnitt geben Brautpaare zwischen 1500,- € und 2000,- € für Hochzeitsfotos aus.
Lasst euch die Reportagen des Fotografen zeigen, um einen Eindruck von seiner Arbeit und seinem Stil zu gewinnen. Jeder Fotograf hat eine individuelle Handschrift und diese sollte zum Paar passen.
Shootings: Was ist möglich?
Um einen idealen Hochzeitsfotografen zu finden, ist es wichtig zunächst einmal zu wissen, in welchem Stil fotografiert werden soll. Vielleicht habt ihr schon eine spezielle Präferenz. Momentan wieder im Trend liegen Vintage Fotos, die das Gefühl von stillgestandener Zeit einfangen. Für die meisten Paare ist es wichtig, eine Kollektion an schwarz/weiß Bilder zu integrieren. Einen Hochzeitsfotografen zu finden, stellt euch auch vor die Frage, ob hauptsächlich Reportage fotografiert werden soll oder Portraitaufnahmen. Während der Reportageaufnahmen ist der Fotograf ein fast unsichtbarer Begleiter der Hochzeit und hält lebendige Momente von Gesprächen, Umarmungen oder Gesten fest. Bei der Portraitfotografie handelt es sich eher um gestellte geplante Fotos.
Die Fotografen sind meist flexibel und erfahren, bringen viele eigene Ideen mit und kennen wohl jede erdenkliche Art der Hochzeitsfotografie. Dennoch hat jede Hochzeitsfotografie ihren eigenen Stil und sticht dadurch heraus. Macht euch Gedanken, was euch wichtig ist und wählt danach aus.
Was soll alles am Tag der Hochzeit fotografiert werden?
Vom Get Ready bis zum After-Wedding-Shooting. Alles kann nichts muss, aber was wollt ihr? Welche Momente sind für euch die, die festgehalten werden sollen?
Das Get Ready
Vor allem für die Bräute und ihre Brautjungfern ist das Get Ready oft ein wichtiger Programmpunkt auf der Hochzeit. Es ist die Zeit, die die Freundinnen nur für sich haben und zelebrieren gemeinsam zu sein, bevor der Trubel beginnt. Die Fotos, die während des Get Readys entstehen sind daher oft von freundschaftlichen Momenten geprägt und halten darüber hinaus die Outfits sehr gut fest.
First-Sight-Shooting
Ein wunderschöner und sehr emotionaler und intimer Moment: Braut und Bräutigam sehen sich erstmals in der festlichen Bekleidung. Einige Paare entscheiden sich dafür, diesen Moment in aller Ruhe auszukosten und unter vier Augen und einer Linse zu lassen.
Standesamtliche, kirchliche oder freie Trauung
Das offizielle Ja-Wort im Standesamt wird gerne und häufig fotografisch begleitet, ebenso wie die Heirat in der Kirche oder eine freie Zeremonie. Erkundigt euch im Vorfeld, ob in eurer Kirche fotografiert werden darf. Einige Kirchen untersagen jede Art von fotografischer Begleitung während der Trauung.
Bittet eure Gäste, euch während der Trauung nicht mit Handys zu fotografieren. Blitzlicht stört die Atmosphäre und auf den professionellen Fotos sieht man letztendlich lieber gerührte Gesichter als Menschen, die konzentriert auf das kleine Display des Smartphones schauen.
Paar- oder Familienshooting und Gruppenfotos
Viele Paare entscheiden sich für ein Shooting direkt nach der Trauung und vor dem Fest. Vorteile liegen auf der Hand: Man verbringt noch etwas Zeit zu zweit oder im engsten Kreise der Familie, bevor es anstrengend wird, und die Fotos sehen frisch und gefühlsvoll aus. Es können besondere Orte besucht werden, Accessoires genutzt und romantische Szenen gestellt werden. Zu den Nachteilen gehören der eventuell aufkommende Zeitdruck und wartende Gäste, sofern sie keinen klaren Plan für den Tagesablauf bekommen haben.
Ebenfalls von Bedeutung sind oft Gruppenfotos, die in den unterschiedlichsten Konstellationen entstehen sollen. Dies kann vorher gut geplant werden, sodass die Gäste im Vorfeld darüber informiert werden und die Organisation nicht im Chaos endet.
Dinner und Party
Hier entstehen die lebendigen, witzigen, emotionalen und spannenden Bilder, die man schmunzelnd mit Freunden schaut. Häufig wird der Fotograf hier bereits abbestellt, leider gehen dann Momente wie das Anschneiden der Torte, Spiele und Tänze verloren.
After-Wedding-Shooting oder Verlobungsshooting
Einige Paare entscheiden sich aus Zeitgründen oder um den Druck rauszunehmen für ein Shooting am Folgetag oder auch zu einem späteren Zeitpunkt. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, man kann verschiedene Orte abfahren, viele Ideen umsetzen und muss sich keine Gedanken mehr über eventuelle Verschmutzungen am Kleid oder Anzug machen.
In vielen Paketen der Hochzeitsfotografen sind diese gesonderten Shootings bereits inbegriffen und ihr könnt wählen, ob oder für welches Paket ihr euch entscheidet. Ein Verlobungsshooting beispielsweise findet üblicherweise vor der Hochzeitsfeier statt. Hier kann man oft noch viel Vorfreude auf den Bildern sehen. Während ein After-Wedding-Shooting für viele eine entspanntere Alternative ist, da so der ganze Hochzeitsstress bereits verflogen ist.
Legt am besten in einer Liste fest, welche Fotos für euch wichtig sind. Zählt namentlich Gäste auf, mit denen ihr unbedingt abgelichtet werden möchtet, denn die Enttäuschung über ein fehlendes Foto ist groß. Die Trauzeugen oder andere Vertrauenspersonen können diese Liste aufbewahren und zwischendurch mit dem Fotografen gemeinsam schauen, welche Fotos noch gemacht werden sollen.
Viele tolle Bilder entstehen während der Party auch in der Fotobox, mit Einwegkameras oder auf privaten Geräten. Nutzt die Möglichkeit, möglichst viele Impressionen von eurer Hochzeit zu bekommen. Diese können nachträglich in eine Galerie von einzelnen Gästen hochgeladen werden.
Der Weg zum Vorgespräch mit dem Fotografen
Auf der Suche zu eurem Traumfotografen solltet ihr mindestens 3 Fotografen in die engere Auswahl nehmen, Homepages und Instagramprofile durchstöbern und auf dieser Basis Termine für Vorgespräche anfragen. Egal, wie überzeugend die Arbeit des Dienstleisters im Internet wirkt, nichts ersetzt ein persönliches Gespräch. Es ist sozusagen wie Tinder für eure Hochzeitsdienstleistungen. Man kennt es ja zu gut: Der Schreibkontakt kann noch so gut sein, das echte Gefühl kommt erst im persönlichen Kontakt auf und das kann durchaus auch mal gegensätzlich ausfallen.
Hochzeitsfotograf Vorgespräch: Checkliste
Der Fotograf sollte wichtige Dinge über das Brautpaar wissen. Ein Vorgespräch und eine klare Äußerung von Wünschen und Ideen hilft dabei, ein harmonisches Miteinander zu erreichen und das Hochzeitspaar im richtigen Moment abzulichten.
- Klare Kosten für die gewünschte Leistung: Wie viel Geld müsst ihr einplanen?
- Ist die Leistung im Falle eines Bruchs oder Verlustes versichert?
- Was passiert bei Krankheit?
- Könnt ihr am Tage der Hochzeit nach geplanter Buchung spontan stündlich verlängern?
- Hat der Fotograf eine Ersatzkamera?
- Wie viele Abzüge, digitale Dateien, Fotobücher etc. bekommt ihr nach der Hochzeit?
- Wann bekommt ihr die Fotos?
- Ist die Rechtssituation für eure Bilder geklärt? Wie habt ihr Zugang zu euren Fotos? Darf der Fotograf eure Fotos für werbliche Zwecke verwenden?
- Ist alles vertraglich geregelt?
Weiht den Fotografen in eure Pläne ein. Habt ihr z. B. eine Pferdekutsche, ein Feuerwerk oder andere besondere Highlights, braucht er vielleicht eine andere Ausrüstung.
Viele Brautpaare möchten gerne alle Bilder haben, auch unbearbeitet. Das widerspricht meist dem Kodex der Fotografen. Sie geben meist keine Rohdateien aus, da diese noch keine vollendeten Bilder darstellen. Vertraut eurem Fotografen, äußert eure Wünsche, bringt eine persönliche Note rein, um die schönsten Fotos fürs Leben zu bekommen.
Die Checkliste zum Finden des Hochzeitsfotografen
Alle Infos komprimiert zum Ausdrucken, Abhaken und Mitnehmen:
Reicht es nicht aus, einen freundlichen Hobbyfotografen zu fragen?
Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, wie wichtig ihm die Fotos sind. Bei einem Hobbyfotografen passieren schneller Fehler, es fehlt einfach die Ausbildung und die Erfahrung, sie sind auf der Feier nicht so konzentriert, wie ein Profi. Vor allem Gäste, die nebenbei noch Fotografieren, verpassen häufig die wichtigen Momente, haben kein ausreichendes Equipment und letztendlich steht dem Brautpaar eine große Enttäuschung bevor. Die Hochzeit ist eins der wenigen Events, die nicht mehr zu wiederholen sind und es keine Chance auf neue Fotos gibt. Mit einem professionellen Hochzeitsfotografen ist man auf der sicheren Seite und kann sich noch viele Jahre an der Schönheit der Bilder erfreuen.
Wenn ihr noch etwas Hilfe bei der Entscheidung benötigt, schaut einmal bei der Trautante vorbei. Sie hat mit vielen Beispielen die Fotos eines Hobbyfotografen mit denen eines Profis verglichen.*
Wie wäre es noch mit einem Hochzeitscartoon als Erinnerung?
Einen geeigneten Hochzeitsfotografen suchen und dann finden: Damit ist schonmal einer der wichtigsten Punkte in der Hochzeitsorganisation erledigt. Lasst los und vertraut, dass der Tag genauso wird, wie ihr ihn euch vorstellt. Eigentlich kann doch nichts schief gehen, denn schließlich verbringt ihr den Tag mit euren Liebsten und mit der Liebe eures Lebens.
*In unserem Magazin geben wir Tipps und Inspiration zur Hochzeitsgestaltung. Wir verlinken eine Dienstleistung, die unsere Ideen erweitert. Es handelt sich um unbezahlte Werbung.
Bildquellen
- Fotograf mit Kamera: Pexels
